soleier

eier, essig und salz

die formaldehydsammlung berliner naturkundemuseums gehört zu meinen liebsten orten. was da alles so in den deckenhohen regalen in zehntausenden gläsern rumdümpelt… wunderbar schaurig und skurril. und manchmal, nach langen nächten mit tollen menschen, glaube ich zu wissen, wie man sich so fühlt: eingelegt… dann gibt es nichts besseres als das hier: soleier, ein fast vergessener schatz der berliner kneipenküche.

zutaten für ein leeres gurkenglas

5 eier
1 el salz
50 ml essig
25 g zucker
1 lorbeerblatt
1 tl pfefferkörner
1 tl senfsaat
1 tl kümmel
3 pimentkörner
3 wacholderkörner
1 zwiebel
bohnenkraut und dill

senf, pfeffer, essig und öl, worcestersauce und tabasco, schmand

zubereitung

eier hart kochen und abschrecken. buh.
zwiebel in dünne ringe schneiden. alle gewürze, den essig und die zwiebel mit 350ml wasser in einem topf 5 minuten köcheln lassen.

bohnenkraut und dill in ein sauberes – vielleicht sogar ausgekochtes – glas geben. den sud durch ein sieb gießen und in die gewürze in das glas löffeln. jetzt kommen die gepellten eier ins glas und werden randvoll mit dem heißen sud übergossen.

abkühlen lassen und ab in den kühlschrank. ab jetzt muss man leider mindestens 24 stunden warten, bis alles durchgezogen ist. aber dann hat man eine wunderbar würzige kleinigkeit zum verschnabulieren…

zum essen: entweder halbieren und mit einem bisschen schmand und senf essen. oder das ganz große berliner buhei machen… dann durchschneiden und das eigelb rausnehmen. in die höhle senf, pfeffer, essig und öl geben. ein spritzer worcestersauce und einen tropfen tabasco dazu und dann das eigelb mit der wölbung nach oben wieder drauf und alles auf einmal in den mund schieben…

passt gut: aspirin